16 Feb
16Feb

Unsterblich verliebt oder erleuchtet?

Selbstvergessen und glückselig, verzückt, entrückt und hingegeben, energiegeladen und ekstatisch: sowohl die unsterblich Verliebten als auch die Erleuchteten würden ihre Bewusst­seinszustände mit ähnlichen Eigenschaftswörtern beschreiben. Die Wissenschaft wählt bei der Beschreibung der Verliebtheit ein eher nüchternes Vokabular, obschon sie nicht wesent­lich anderes sagt: Laut Neurobiologen und Hormonspezialisten, die anhand von Tierversu­chen (!) die biochemischen Prozesse der Verliebheit erforschen, geschieht bei Verliebten verkürzt dargestellt folgendes: die für Traurigkeit und Depression zuständigen Hirnareale werden de­aktiviert, die Lustzentren laufen dagegen auf Hochtouren; der Hypothalamus setzt verstärkt Dopamin und Endorphine frei. Diese mit Morphinen verwandten körpereigenen Drogen sorgen für Euphorie und Appetitverlust, erhöhen das Energienivau und reduzieren den Schlaf­bedarf. Sie wirken ferner schmerz- und angststillend und lösen ein tiefes Wohlbefinden aus. Dopamin steigert die sexuelle Erregbarkeit, während ein Nebenprodukt das Gehirn für neue Reize empfänglicher macht. Phenylethylamin hebt die romantische Stimmung. In den Eierstöcken bzw. Hoden wird die Bildung von Testosteron angeregt, welches langfristig die Lust auf Sex steigert. Adrenalin, das Aufputschhormon, wird stärker ins Blut abgegeben und mobilisiert alle Kraftreserven des Körpers, stärkt die Reaktionsge­schwindigkeit des Gehirns und macht es aufnahmebereiter für neue Erfahrungen. Die Bildung des Stresshormons Cortisol wird hingegen reduziert, die Muskeln in den Arterien­wänden entspannen sich, damit die Gefässe besser durchblutet werden können. Um den erhöhten Sauerstoff des Blutes zu sättigen, beschleunigen sich Herzschlag und Atmung.

Die amerikanische Anthropologin Helen Fisher vermutet, dass die Flut des bei Verliebtheit freigesetzten Norepinephrin die Nervenverbindungen zwischen Gedächtnis und Gefühlen stärkt: «Ein kleiner Seitenpfad im Gehirn wird plötzlich zur Hauptstrasse.» Besonders positive Erlebnisse graben sich so ins Langzeitgedächtnis ein: nur ein kleiner Impuls genügt, z.B. die Erinnerung an den Geliebten, um die Vorstellung wieder auf die neu geschaffene Hauptstrasse zu lenken. Andere, zuvor oft benutzte Gedankengänge liegen dagegen unbe­nutzt und wollen nicht beschritten werden.

Daher erinnern Verliebte in ihren hoch­verliebten Phasen an «professionelle Spiritualisten»: sie zeichnen sich durch eine nahezu perfekte Gedankenkontrolle aus, sie schützen, hegen und pflegen ihr süsses Gefühl in der Brust, ihre Glückseligkeit und Ekstase und lassen sich nicht in niedere Gefilde verführen: Chefs können sie nicht mehr verärgern, verflossenes Liebesglück kann sie nicht mehr traurig machen, Stress­ nicht aus der Ruhe bringen. Sie sind so glücklich, dass sie «die ganze Welt um­armen könnten», was sie – energetisch-wissen­schaftlich betrachtet – mit ihrer strahlenden Aura auch tatsächlich tun. «Das Geheim­nis Verliebtheit ist der Glückseligkeit der kleinen Kinder, der Heiligen und Weisen sehr ähnlich. Es sind verwandte Zustände. Das ist gerade die Göttliche Schöpferische Kraft durch uns menschliche Wesen.» schreibt Makaja in seinem Grundlagenwerk Komaja – die geistige Liebes- und Lebenskunst.


Eine Spur der Göttlichkeit durch den Menschen

Makaja empfiehlt den Menschen, gleich welcher Religion oder welchem Glaubensbe­kenntnis sie angehören, dass sie sich nicht in erster Linie darum bemühen, an Christus, Krishna, Allah, u.ä. zu glauben, sondern dass sie sich mit jenen Werten in sich verbinden, die sie als die höchsten durch sich selbst erfahren haben – sei dies Liebe und Mitgefühl oder Intelligenz und Weisheit. Denn die höchsten Werte, die wir in uns erkannt und erfahren haben, sind die höchste Reichweite der Manifestation Gottes durch uns: «Die Gückseligkeit, die auch die gewöhnlichen Menschen kennen, die keine hohen spirituellen Erfahrungen haben, ist die Ekstase und Glückseligkeit der Liebe und Verliebtheit zwischen Mann und Frau. Also gut, das kennt der Mensch! Das ist etwas, woran er festhält. Nutzen wir das als Weg! Man muss nicht heuchlerisch sich selbst und anderen gegenüber sein und sagen: «Ja, ich glaube an Gott, an die Heilige Maria, Hare Krishna, Hare Krishna, Krishna, Krishna, Hare, Hare.» Und man hat dabei keine Ahnung, wo Krishna ist, ob es überhaupt irgendeinen Krishna gibt, was das heisst Krishna oder Jesus Christus oder Allah oder dergleichen. Letztendlich, wenn du tief genug in dein Herz schaust – du kannst es nicht, Mensch! Es ist abstrakt. Also gehe vom Göttlichsten, vom Höchsten, Liebsten und Schönsten und Glückseligsten aus, das Du kennst. Nimm das als Weg! Gehe ehrlich von deinem Jetzigen aus. Nicht von deinem «500000-Jahre-in-der-Zukunft», sondern von dem, was du jetzt in dir trägst als deine Erfahr­ung, als dein Verdautes vom Leben, von diesem Grossen, Göttlichen Leben.»

Über die Liebe für das andere menschliche Wesen wird der Mensch, wenn er sich völlig gibt, Gott erreichen und die Liebe zu Gott erlangen. Das ist das Potential des Menschen – wir sind göttlich, wir sind glückselige Wesen, paradiesische Wesen. Und in den Zeiten unserer stärksten Verliebtheiten erleben wir diese Spur des Göttlichen durch uns. Wenn wir dies einmal oder einige Male erleben können, dann sollte es möglich sein, diese Zustände auch zu verlängern und zu intensivieren.


Als Mädchen und später als Teenager war ich oft und in viele Menschen verliebt. Auch heute versuche ich diese Tugend als Methode zu nutzen. Besonders in mein Gedächtnis eingeprägt hat sich die Zeit, als ich mit 18 Jahren in meinen damaligen Freund verliebt war: die Be­wusst­seinsveränderungen waren so einschneidend, dass sie sich auf mein gesamtes Leben auswirkten. Die glückliche Verliebtheit und erfüllte Liebe öffnete mein Herz und Ohr für alle meine Nächsten: das gestörte Verhältnis zu meinem Vater wurde dadurch wieder zu einer liebevollen und verständigen Beziehung. Alle durch meine Unaufmerksamkeit brach liegenden Freundschaften wurden belebt. Ich lernte mit Leichtigkeit, hatte eine beneidens­werte Konzentration und brachte maximale Leistungen bei meinen damaligen Abiturprüfungen. Oft lagen meine Liebe und ich im Gras oder unterhalb seines Dachfensters und meditierten auf den Sternenhimmel – dies waren meine ersten Ahnungen von Transzendenz, von der allanwesenden Göttlichkeit, durch mich, durch ihn, durch alle Wesen. Ich spürte die Sehnsucht nach dem ganz Anderen, die Sehnsucht nach der Verschmelzung mit dem Allleben, die in diesem meinem verliebten, geöffneten, seligen Zustand eigentlich schon begonnen hatte ...

Ganz in diesem Sinne schreibt Wunibald Müller in seinem bemerkenswerten Buch Sich verlieben. Eine verwan­delnde Kraft, dass durch die Verliebheit « (...) eine Erfahrungsqualität hervorgerufen (wird), die ganz grundsätzlich zu uns gehört, die uns Menschen aber im Laufe der Jahr­­hunderte immer mehr abhanden ge­kommen ist. Es ist eine in uns eingepflanzte Tiefen­schicht, die aus dem Innersten auf die Erfahrung des Religiösen, des Spirituellen, des Heiligen und Göttlichen, des ganz Anderen hin drängt.»


Bewusste Verliebtheit

Ein anfänglich glückseliges Gefühl kann aber auch in Obsession umschlagen. Dann wird laut Neuropsychologen der Verstand ausgeschaltet und lässt den „Verliebten“ glauben, unter sechs Milliarden Menschen gäbe es keinen besseren Partner. Dieser biochemische Kniff mache Verliebte blind gegen alle Gefahren und erfülle sie nur mit zwei Gedanken: an den anderen – und an Sex, sagt die Wissenschaft. Wenn aber Verliebtheit in Besessenheit von der geliebten Person umschlägt, gehen die Dingen ihren falschen Lauf, der transformierende Prozess wird gestoppt. Es muss daher eine bewusste Verliebtheit sein, lehrt Makaja: „In der bewussten Verliebt­­heit kann es dir nicht passieren, dass du die Liebe und die Verliebtheit vernach­lässigst, die du bereits für jemanden hast. (...) Die bewusste Verliebtheit ist die Verliebtheit als geistige Methode, die Verliebtheit, die unser Leben erfüllt und es glücklich und gesund macht. Wenn du neu verliebt bist mit Bewusstsein, mit dem Geiste, mit Gottes Segen, dann wirst du deine Beziehung zu deinem Kind oder deinen Kindern, zu deinem Mann oder deinen Männern, zu deiner Frau oder deinen Frauen nicht vergessen. Du wirst deine Pflichten gegenüber deiner geistigen Gemeinschaft, der Gesellschaft, den Eltern, Verwandten usw. nicht vergessen. Alles wird blühen. Durch deine Verliebtheit werden alle mehr Licht erhalten, mehr Liebe, mehr Kraft, Schönheit und Kreativität. Das ist das Zeichen, dass du richtig lebst.“

Auch die Bibel gibt Hinweise: «Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen.» Kleine Kinder haben ein starkes, freudiges, intensives Strahlen aus dem Herzen wie die Verliebten. Im Unterschied zu den Verliebten ist es den Kindern jedoch egal, ob ihr „Objekt“ der Liebe alt oder jung, hell oder dunkel ist, Brillen trägt oder nicht, schön aussieht oder nicht. Wenn sie von jemandem angezogen sind, verlieben sie sich und sind dann verrückt nach dieser Person. Die kleinen Kinder lieben alle. Und sie lieben strahlend, wie die Verliebten in ihren verliebtesten Zeiten. Die Verliebten lieben jedoch gewöhnlicherweise strahlend nur einander, daher kann der umwandelnde, spiritualisierende Prozess des Verliebens nicht zur vollen Entfaltung kommen. Makaja: «Weltliche Liebende vergessen in ihrer Liebe die ganze Welt. Geistige Liebende kommen durch die Liebe für­einander zur Liebe für die ganze Welt.» Auch Müller stellt fest: «Solange aber unsere spirituellen Gefühle bei der vergötterten Person hängen blieben und wir im Glorien und Heiligenschein, mit denen wir sie umgeben, „festgehalten“ werden, bleibt der intendierte Verwandlungs­prozess auf halber Strecke stehen. Dieser zielt darauf ab, in uns einen Raum für spirituelle Erfahrungen zu schaffen. Wir sollen dadurch das Heilige, Göttli­che, Gott in uns entdecken, zulassen und zur Entfaltung bringen.»


Spirituell-technologische Aspekte

In der Zeit unserer grössten Verliebtheit oder durch die Konzentration auf ein Ideal geschieht es, dass die Kundalini oder die spirituelle Lebenskraft auf einmal in unserem Körper explodiert, die Energie steigt, wir werden unserer Aura bewusst. Der Partner steht vor uns, wir schauen uns an und haben ein Gefühl, dass wir uns umarmen – das ist ein grosser Genuss, ja sogar ein physi­scher Genuss ohne Berührung. Das ist die Kundalini im Menschen, die so strahlt aus der Brust und der ganzen Aura, die uns dann so leicht, schwebend, glückselig und ekstatisch macht – dass wir weder essen noch schlafen müssen. Gleichzeitig ist die erwähnte Verliebtheit aber auch der natür­lichste Weg, so Makaja, Kundalini zu erwecken, die eigenen und fremden Cakras zu er­wecken, Hellsichtigkeit oder andere „Gaben des Heiligen Geistes“ zu entwickeln. Müller ahnt, wenn er schreibt: „Durch das Verlieben komme ich mit einer Kraft in mir in Berührung, die ich bis daher nicht kannte. Es ist eine sehr vitale Seite.“ Und: „Nirgends wird man im Leben so sehr von einer fremden Kraft durchgerüttelt wie im Zustand des unsterblichen Verliebtseins.“

Auch Patanjali in seinem Yoga-Sutra (ca. 2.Jh. v. Chr.) bestätigt in I, 39: „... oder (der erwähnte spirituelle Friede entsteht) durch die Kontemplation über einen Gegenstand, der uns lieb ist.“ (Yathābhimata-dhyānād va). Wenn die Erreichung des Friedens, der zu Samadhi führt, durch die Kontemplation über einen Gegen­stand möglich ist, dann umso leichter durch die Kontemplation über eine Person, die uns lieb ist. Durch die begeisterte Konzentration auf diese „eine Form“ hört der Gedanke über das eigene „Ich“ auf. Und in dem Moment, wenn der Gedanke über das eigene Ich aufhört, beginnt die Erleuchtung, das erweiter­te Bewusstsein, die Ekstase, über welche die Heiligen, Yogis und Mystiker sprechen.


Das Training der Verliebtheit – zum Selbst-Üben

Im Verlieben liegt ein grosses spirituelles Wachstumspotential. Selbstvergessen und glück­selig, verzückt, entrückt und hingegeben, energiegeladen und ekstatisch: Verliebte und spirituell erwachte Menschen ähneln einander. Die Wissenschaft sagt, dass Verliebte in einem permanenten Ausnahmezustand leben: Sie brauchen weder Nahrung noch Schlaf, sind voll von Energie, wiederstandsfähiger gegen Stress und Infektions­krankheiten und auch wenn sie sich lediglich in ihrer Fantasie mit der geliebten Person beschäftigen, produziert das limbische System verstärkt die entsprechenden Hormone – es unterscheidet nicht zwischen den Gedankenspielen und den tatsächlichen Reizen. Genau diesen letztgenannten Umstand nutzt Makaja in seiner Grundlegenden Komaja Meditationstechnik für Anfänger aus. In dieser Technik werden die Verliebtheit und Liebe «trainiert»: Der/die Meditierende sitzt, schliesst die Augen, entspannt den Körper und wählt in der Imagination eine Gestalt des anderen Geschlechts aus, z.B. den Liebespartner, eine unbekannte Person von der Strasse; es kann auch ein Weiser, ein Yogi oder eine Yogini oder sogar Gott selbst sein. (...) Wesentlich ist, dass diese Person, sobald sich der/die Meditierende an sie erinnert, in ihm/ihr ein Gefühl von Liebe, Vergötterung, Bewunderung, Begeisterung, von Hingabe, Freude und Glück hervorruft. Man muss ein starkes Strahlen aus der Brustgegend und das Strömen von Lebensenergie durch den ganzen Körper fühlen. Zeichen dafür, dass dieser erste Teil der Meditation gut ausgeführt wird, sind: Es verschwindet das Gefühl von Müdigkeit und Schläfrigkeit, es ändert sich die Atmungsweise, der Körper und die Seele füllen sich mit Vitalkraft, nach der Meditation ist man so frisch, als hätte man gerade gut geschlafen usw. Ziel dieser grundlegenden Komaja-Technik ist es, im Menschen die Fähigkeit des Liebens bewusst zu machen und zu entwickeln – die Fähigkeit der universellen kosmischen Liebe, der Liebe für alle Wesen, im Gegensatz zur persönlichen, sentimental-sexuellen Liebe.


Verliebtheit und Sexualität

Verliebtheit und Sexualität sind eng verbunden. Die materialistische Wissenschaft, aber auch die sexualfeindlichen geistigen und religiösen Systeme reduzieren das Phänomen der Ver­liebtheit auf die sexuelle Leidenschaft im Dienste der Fortpflanzung. Sie wird dement­sprech­end als Obsession verdrängt, ihre umwandelnde Kraft verkannt. Makaja als tantri­scher Meis­ter hingegen lehrt, dass die Sexualität (und Verliebtheit als ihre Sublimation) für die eigene Vergeistigung genutzt werden kann: «Die Verliebtheit – von zwei oder mehreren Personen, die im Spiel sind – kann und muss man sich als das erste Etappenziel auf dem Weg der Spiritualisation der Sexualität setzen! Dieses eigentümliche Gären der Seele und des Körpers befreit von der Versklavtheit durch den Trieb. Glücklich Verliebte sind stets gleichermassen überglücklich, sowohl mit Sex als auch ohne. Durch den weiteren Prozess der Materialisation, wenn sie ihn zulassen, werden die Verliebten aus dem Paradies ver­trieben! Wenn sie ihn anhalten, werden sie unermesslich geniessen!»

Makaja gibt demenstprechend auch konkrete Hinweise zum Umgang mit der Sexualität: Wenn die sexuellen Drüsen stimuliert werden – und bei den den Verliebten werden sie ver­stärkt stimuliert – dann sollte jede Stimulation der Geschlechtsorgane mindestens bis zum Herzbereich gehen. Die Liebenden empfinden dann ein verstärktes Strahlen der Verliebtheit durch die Brust. Auf diese Weise wird die Sexualität so genutzt, dass jede Stimulation der Geschlechtsorgane auch das Herz stimuliert. Sobald die Bewegung umgekehrt wird, d.h. dass die Süsse der Verliebtheit und alle damit verbundenen Gefühle langsam sinken und wir Lehre, Druck oder Schmerz auf der Brust empfinden und nur noch einen sexuellen Genuss im Bereich der Sexualorgane spüren, so bedeutet das, dass wir vom Weg abgekommen sind. Dann gilt es, eine Pause zu machen, zu meditieren, sich zu entspannen, den Partner zu umarmen, auf irgendeine Weise das Strahlen in der Brust zurück zu gewinnen. «Der Weise erhebt sich durch das, durch was der Dumme fällt.» D.h. die Sexualität kann ein Sprungbrett für das höhere Bewusstsein sein. Makaja dazu in seinem Buch Der Erleuchtete Eros. Paradiesische Utopie oder Wirklichkeit?!: «Beim Orgasmus verschwinden die Grenzen. Aber nicht bei jedem Orgasmus. Nur bei den Orgasmen jener, deren Liebe tief und kraftvoll und deren Verzückung wie die mächtigsten Winde angewachsen ist. Nur solche Liebenden transzendieren die Grenzen der Menschlich­keit im Orgasmus. Und wenn ihr lange genug und ausreichend oft durch solche Orgasmen, durch die Orgasmen der Verliebten, die mächtig lieben, gegangen seid und eueren göttlichen Urgrund erreicht habt, welcher gleichzeitig auch der göttliche Urgrund des gesamten Univer­sums ist, dann braucht ihr weder Sex noch Orgasmus, um immer in Glückseligkeit von morgens bis abends leben zu können. Dann wird: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ nicht mehr euer fernes Ziel und eure Anstrengung sein, sondern eure natürlichste Wirklichkeit, so wie ihr natürlicherweise atmet und euch bewegt.»

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